Der Schutz von Rehkitzen während der Heuernte stellt Landwirte vor große Herausforderungen. Während die Mähdrescher ihre Arbeit verrichten, können sich die jungen Kitze im hohen Gras verstecken und dadurch Gefahr laufen, von den scharfen Messern erfasst zu werden. Doch wie kann dieser Konflikt zwischen dem Schutz der Tiere und den Anforderungen der landwirtschaftlichen Praxis gelöst werden?
Der aktuelle Fall in Weinheim:
In Weinheim stehen derzeit vier Bauern vor Gericht, denen Tierquälerei vorgeworfen wird. Laut Anklageschrift hatten sie trotz Hinweisen von Tierschützern nicht auf versteckte Rehkitze im Gras geachtet und ihre Mäharbeiten fortgesetzt. Drei Kitze wurden von den Mähmaschinen erfasst und schwer verletzt, bevor sie später von den Bauern getötet wurden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten eine gefühllose und gleichgültige Haltung gegenüber dem Leiden der Tiere vor.
Die Rolle der Kitz-Retter:
In solchen Situationen können Kitz-Retter eine wichtige Rolle spielen. Kitz-Retter sind ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich während der Heuerntezeit darum kümmern, Rehkitze in den Feldern aufzuspüren und in Sicherheit zu bringen. Sie nutzen verschiedene Methoden wie Drohnen mit Wärmebildkameras, um die versteckten Kitze zu erkennen. Die Kitz-Retter arbeiten oft eng mit Landwirten, Jägern und Tierschutzorganisationen zusammen, um den Schutz der Rehkitze während der Heuernte zu gewährleisten.
Allerdings berichten Medien auch davon, dass die Nachfrage nach den Diensten der Kitz-Retter in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Manche Kitz-Retter sind mittlerweile ausgebucht und können nicht allen Landwirten kostenfreie Unterstützung bieten. Dies zeigt den Bedarf an weiteren Ressourcen und Unterstützung für solche Initiativen, um den Schutz der Rehkitze flächendeckend zu verbessern.
Strafen für Tierquälerei:
Tierquälerei ist eine strafbare Handlung, die in Deutschland entsprechend dem Tierschutzgesetz geahndet wird. Die genaue Höhe der Strafe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Schwere des Vergehens und den individuellen Umständen des Falls. In diesem konkreten Fall stehen Strafbefehle zwischen 4.500 und 10.000 Euro im Raum, jedoch wurden bisher keine endgültigen Urteile gefällt.
Der Schutz von Rehkitzen während der Heuernte ist eine wichtige Herausforderung für Landwirte. Der aktuelle Tierquälerei-Prozess in Weinheim verdeutlicht die Tragik, wenn Tiere bei der landwirtschaftlichen Praxis verletzt oder getötet werden. Es ist ermutigend zu sehen, dass Kitz-Retter eine wichtige Rolle beim Schutz der Kitze spielen können, aber es besteht weiterhin Bedarf an einer umfassenden Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Tierschützern und anderen Akteuren, um sicherzustellen, dass ausreichende Ressourcen und Unterstützung für den flächendeckenden Schutz der Rehkitze bereitgestellt werden.
Update: 3 der angeklagten Männer aus Weinheim wurden freigesprochen , der Pächter bekam eine Geldstrafe.
Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Pächter die Information über die in den Wiesen liegeden Kitze nicht weiter gegeben hatte. Der Pächter erhielt eine Geldstrafe von 70 Tagessätzen a 50€… also 3500€. Die drei Landwirte wurden freigesprochen. Es war nicht nachzuweisen, ob einer von Ihnen die verletzten Tiere erschlagen hat.
Quelle zum Urteil: bnn.de
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