Hühner sind tolle und fleißige Tiere, die sich auch in deinem Garten sehr wohlfühlen werden. Du musst jedoch zuerst einige Vorbereitungen treffen und später die laufende Arbeit verrichten. Deine Hühner werden zur tollen und dankbaren Gesellschaft, wenn ihre fütternde Hand zur Tat schreitet. Sehr gerne geben sie ihre Eier ab und freuen sich, wenn sie alt werden dürfen.
Was braucht dein Gartenhuhn?
- jedes Huhn wünscht sich mehrere Hühner und einen Hahn zur Gesellschaft
- über Nacht möchten Hühner im sicheren Hühnerstall hoch oben auf der Hühnerstange schlafen
- mit dem Sonnenaufgang sollte die Hühnerklappe den Weg in den Auslauf freigeben
- am Vormittag möchten Hühner ihr Ei in ein Legenest legen
- geeignete Reste aus dem Gemüsegarten und der Küche sind gern gesehen
- der Komposthaufen ist die Sterneküche aller Hühner
- eine ausgewogene Futtermischung für Hühner rundet die kulinarischen Bedürfnisse ab
- frisches Wasser und Hygiene im Hühnerstall verbessern das Wohlbefinden
- bei einem parasitärem Befall oder einer Erkrankung freuen sich Hühner über schnelle Hilfe
und
- viele Hennen möchten selber brüten
Vorbereitungen für den Einzug deiner Hühner – der Auslauf
Bevor die ersten Arbeiten beginnen, solltest du dir genau überlegen, welche Hühnerrasse bei dir einzieht. Hier gibt es nicht nur in der Größe oder Legeleistung sehr große Unterschiede. Vor allem leichte Hühnerrassen heben vom Boden ab und einige überwinden einen zwei Meter hohen Zaun. Andere bleiben am Boden und würden höchstens versuchen, das Hindernis zu erklimmen.
Dann gibt es Hühner wie New Hempshire, die sich nicht viel bewegen und deswegen nur sehr wenig Futter finden. Andere Rassen wie das Vorwerkhuhn oder Bielefelder Kennhuhn suchen fleißig nach Futter und benötigen einen größeren Auslauf.
Genau diese zwei Faktoren der Flugfähigkeit und des Platzbedarfs im Auslauf spiegeln sich im Aufwand für die Einzäunung wider. Gerade in Siedlungsgebieten, an Straßen oder auch an Waldrändern mit Beutegreifern sollen die Hühner sich nicht frei bewegen können. Wer an der Einzäunung sparen möchte, wählt eine Hühnerrasse, die kaum vom Boden kommt und wenig Auslauf benötigt. Neben den New Hampshire bleiben auch Orpingtons, Cochin, Deutsche Lachshühner, Australorps und Seidenhühner am Boden und müssen sich nicht durchgehend bewegen.
Damit es deinen Hühnern gefällt, sollte der Auslauf einiges bieten:
- Deckung wegen der Raubvögel
- trockene und staubige Erde zum Sandbaden
- etwas Wiese und andere Gewächse für die Vitamine
- höhere Stellen für die Aussicht
Während New Hampshire mit 4 m² pro Huhn schon zufrieden sind, wären für andere Rassen selbst 10 m² pro Huhn bereits zu wenig. Doch im Allgemeinen werden zur Vereinfachung 10 m² Auslauf pro Huhn empfohlen. Solange der Auslauf keine platte Wiese mit Apfelbaum ist, haben deine Hühner Abwechslung. Immer dann darf der Auslauf insgesamt um ein Drittel kleiner ausfallen.
Wenn du alles richtig machen willst, bildet dein Hühnerzaun eine eckige Acht. Die Hühnerklappe liegt auf Höhe der Unterteilung. Ist die eine Seite abgeweidet, wird das letzte Zaunstück umgestellt, damit es auf die andere Seite geht. Das nennt sich Wechselweide und schützt deine Hühner vor ihren eigenen Parasiten und Krankheitskeimen.
Der Hühnerstall muss kein Palast sein
Auch der Hühnerstall sollte zur Hühnerrasse passen. Solange deine Hühner Auslauf haben und selbst bei Dauerregen eine Stelle trocken bleibt, reicht ein kleiner Hühnerstall. Zwerghühner sind allein von der Größe schon deutlich kleiner als die schweren Rassen wie Brahma, Jersey Giant oder Mechelner. Je nach Größe deiner Hühner passen 11 bis 3 auf einen m², wenn alles optimal eingerichtet wird. Die Hühner kommen immerhin nur zum Schlafen in den Stall.
Besser ist es, etwas mehr Platz im Hühnerstall zu haben. Viel mehr ist bei täglichem Auslauf dennoch nicht nötig. Im Winter wärmen die Hühner den Stall immerhin mit ihrer Körperwärme, im Palast wäre es ihnen kalt.
Die meisten Hühnerrassen wollen eine Hühnerstange. Für normalgroße Rassen soll die Hühnerstange zwischen 4 und 5 cm dick mit gerundeten Kanten sein. Pro Huhn wird die Länge der Hühnerstange bei normalgroßen Rassen mit 20 bis 25 cm angesetzt. Alle Hühner müssen auf den Hühnerstangen genug Platz haben.
Unter den Hühnerstangen landen die Kleckse. Wer keinen Kotbunker mit Rost aufstellt, sollte mit etwas Abstand eine robuste Siebdruckplatte unter die Hühnerstangen montieren. Diese solltest du so anbringen, dass sich der Kot leicht mit einem Schaber in ein Auffangbehältnis ziehen lässt. Im Idealfall passiert das täglich.
Wenn die Kotplatte dicht zu den Seitenwänden abschließt, kann unter dieser ein Staubbad stehen. Auch eine Erweiterung des benötigten Scharrraums ist denkbar. Damit die Einstreu nicht ständig im Futter landet, sollte die Futterstelle erhöht liegen.
Auf drei bis vier Legehennen sollte es wenigstens ein Legenest geben. Das Minimum sind zwei Legenester. Diese dürfen aufgebockt sein, müssen aber für die Hennen erreichbar bleiben. Im Idealfall sind Legenest und Kotbrett räumlich getrennt und zusammen mit der Futterstelle für dich gut erreichbar.
Damit dieser Hühnerstall für deine Hühner doch zum Palast wird, öffnet sich mit dem Sonnenaufgang die Hühnerklappe. Über Nacht muss diese jedoch zum Schutz der Hühner sicher schließen. Auch andere Öffnungen darf es nicht geben. Die Hühner benötigen dennoch frische Luft. Die Luftöffnungen müssen mit mardersicherem Draht eingeschlagen werden und sich im Winter weitgehend schließen lassen. Alte Luft soll oben entweichen, frische Luft auf mittlerer Höhe einströmen. Bei den Hühnerstangen darf es nie Zugluft geben, Hühner vertragen keine Zugluft und benötigen dennoch Frischluft.
Service für deine Gartenhühner
Alle Hühner wollen zum Sonnenaufgang raus und im Freien etwas Futter finden. Dafür legen sie am Vormittag schon ein Ei und freuen sich, wenn du kurz sauber machst und frisches Wasser und Futter hinstellst.
Alle ein bis zwei Wochen ist die Einstreu zu erneuern. Gelegentlich soll auch die Einstreu in den Legenestern ausgetauscht werden. Einmal im Monat und besonders vor Hitzephasen solltest du den Hühnerstall besonders gründlich reinigen. Das verringert Probleme mit Parasiten und Krankheiten.
Neben den täglichen Arbeiten solltest du täglich einen prüfenden Blick auf alle Hühner werfen. Sind diese fit und aufgeweckt? Wenn nicht, hat es vielleicht Gründe, die abzuklären sind. An jedem Problem lernst du und kannst deinen Hühnern nach ein paar Jahren bereits aus Erfahrung helfen. Meistens haben sie Hühnermilben, Würmer oder einen Hühnerschnupfen.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Deine Hühner werden aktiv am Leben teilhaben und damit auch lärmen. Das gilt besonders für den Hahn und das missfällt vielleicht deinen Nachbarn. Noch vor dem ersten Arbeitsschritt solltest du erfragen, was diese von ein paar Eiern halten. Im Zweifelsfall bleiben deine Hennen halt ohne Hahn und werden sich dennoch wohlfühlen. Bis zu 20 Hühner wurden bei bisherigen Rechtsstreitereien in Deutschland fast immer geduldet.
Es gibt noch weitere wichtige Details. Selbst ein einzelnes Huhn ist in Deutschland dem Veterinäramt und der Tierseuchenkasse zu melden. Es fallen sogar geringe Gebühren an. Das eigentliche Problem ist jedoch die Stallpflicht, sobald diese ausgerufen wird. Wenn es in deiner Gegend Vorfälle mit Vogelgrippe gibt, dürfen sich deine Hühner nicht mehr unter offenem Himmel aufhalten. Sie dürfen nur noch im Stall oder in einer überdachten Voliere unterkommen.
Und zum guten Schluss gibt es in Deutschland noch die Impfpflicht gegen Newcastle Disease. Die Impfung beim Tierarzt ist vermutlich teurer, als dein Huhn. Besser ist es, sich beim örtlichen Geflügel-Zuchtverein vorzustellen. Diese geben dir häufig für ein paar Euro den Impfstoff, der über das Trinkwasser verabreicht wird. Du nimmst den Hühnern zum späten Abend das Wasser weg und stellst ihnen zum frühen Morgen das Wasser mit dem Impfstoff hin.
Wenn wir schon bei deinen rechtlichen Pflichten sind: Einen großen Hühnerstall darfst du auch nicht einfach aufstellen. Wenn dieser auf einem Fundament steht oder eine gewisse Höhe erreicht, musst du ihn dir genehmigen lassen. Außerdem muss dieser eventuell auch einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück einhalten. Am sinnvollsten ist es, dein altes Gartenhaus zum Hühnerstall umzubauen. Es gibt auch fertige Hühnerställe und sogar Mobilställe. Diese sind wegen der geringen Größe eher für faule Zwerghühner interessant, bleiben aber ebenfalls eine Möglichkeit.
Mehr als nur ein paar Eierleger
Wenn du bis hierhin aufmerksam gelesen hast, kannst du dir schnell zusammenrechnen, dass du mit eigenen Hühnern kein Geld sparen kannst. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass du ein paar tolle befiederte Haustiere in deinem Garten hast. Viele Hühnerrassen werden aus Dankbarkeit regelrecht anhänglich und vielleicht sogar nervig.
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